Economics? Politische Ökonomik? Was nun?

Wirtschaftswissenschaften, Volkswirtschaftslehre oder auch kurz VWL, Economics, Politische Ökonomik. Unter all diesen Namen ist unser Studiengang bekannt, doch was genau verbirgt sich dahinter? Zu allererst sollte dir klar sein, dass wir kein wirtschaftswissenschaftlicher Studiengang sind, der zu Hälfte aus VWL und BWL (Betriebswirtschaftslehre) besteht.  Bei uns gibt es zwar BWL-Module, doch die kann man an einer Hand abzählen und sie nehmen dementsprechend nur minimal Raum ein. Das Wort VWL – in Englisch Economics- entspricht schon eher, rein aus der Zusammensetzung der Module und der Besetzung der Lehrstühle, dem, was hier gelehrt wird.

VWL in Heidelberg

Die VWL in Heidelberg beschäftigt sich hauptsächlich mit Umwelt- und Ressourcenökonomik, Spiel- und Entscheidungstheorie, Experimentelle Ökonomik und Behavioral Economics, Arbeit und Humankapital sowie Internationaler und Entwicklungsökonomik. Also eigentlich wird das breite Feld der Volkswirtschaftslehre bedient.  Da hierbei nicht nur stupide Theorie gelernt wird, sondern man die verschiedenen Modelle verstehen und auf neue Sachverhalte anwenden muss, sollte man sich auf viel Mathematik , analytisches Denken und Statistik gefasst machen.

— „Die Pflichtkurse sind Standard und bieten eine gute Grundlage, wie eigentlich bei allen VWL-Studiengängen die ich bisher so gesehen habe.“

Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester. Größtenteils ist das realistisch, die Tendenz geht allerdings eher in Richtung sieben Semester. Studierende die schneller fertig sind, sind die Ausnahme.

Politische Ökonomie! Also viel Politik?

Politische Ökonomie ist erst einmal nur ein anderer Begriff für Volkswirtschaftslehre. Der Studiengang in Heidelberg ist zwar ein reiner VWL-Studiengang, bietet jedoch einen sehr großen interdisziplinären Wahlbereich, in welchem Kurse in vielen anderen Fachrichtungen -also auch Politik- belegt werden können.

Besonderheiten in Heidelberg

Eine wichtige Besonderheit in Heidelberg ist dieser große interdisziplinäre Bereich (34 ECTS).  Hier kann man sich aus dem Angebot aller Fakultäten Module aussuchen und einfach mal seinen Interessen freien Lauf lassen. Einzige Bedingung ist, dass 14 ECTS-Punkte in den benachbarten Instituten der Soziologie und Politik eingeholt werden müssen.

— „Politik, Soziologie und VWL ergänzen sich so oft. Ich denke ich profitiere sehr von der unterschiedlichen Sichtweise auf ähnliche Probleme.“

Da diese im selben Gebäude angesiedelt sind und VWLer meist ein Grundinteresse an diesen (auch inhaltlich oft nahen) Fächern haben, gibt es eigentlich nie ein Problem etwas für sich zu finden. Die meisten Studenten schätzen hier das große Kursangebot der Universität Heidelberg und profitieren davon. Diese recht enge Verknüpfung mit Politik und Soziologie kann auf jeden Fall als eine der Besonderheiten dieses Studiengangs an der Universität Heidelberg gesehen werden. Haben andere VWL-Studiengänge oft einen höheren BWL-Anteil, so kommt dieser in Heidelberg quasi gar nicht vor und der Fokus liegt mehr auf den angrenzenden Sozialwissenschaften.

— „Ich hatte nicht so Lust auf BWL, Heidelberg hat daher genau gepasst.“

Eine weitere Besonderheit ist die Kooperation mit der nahen Uni Mannheim. Auch dort können wir VWL-Kurse besuchen und bei uns anrechnen lassen. Des Weiteren ist es in unserem Studiengang gut möglich Praktika oder Auslandsaufenthalte einzubauen. Gerade bei letzterem kann man aus einem großen Angebot wählen, was gerne genutzt wird. Viele Studierende schätzen dabei die flexible Einteilung des persönlichen Studienverlaufs, die einem selbst überlassen ist.

— „Das Angebot an studentischen Initiativen ist großartig. Nächstes Semester will ich mich mehr engagieren.“

Niemand redet einem rein und es gibt kaum Fristen und beispielsweise keine Mindestpunktzahl pro Semester wie es einem teils an anderen Unis begegnet. Es gibt im Übrigen auch keine Anwesenheitspflicht. Wenn du mehr über das Studium wissen willst, kannst du gerne auch einen Blick in diesen Bereich werfen.

Campus Bergheim

Für unseren Campus Bergheim werden wir von vielen der Studierenden anderer Fakultäten beneidet. Das ehemalige Krankenhaus mit kleiner Park- und Brunnenanlage ist ein wunderschöner Altbau, der nur einen Katzensprung von Heidelbergs Altstadt entfernt ist. Auch die Campus-Bibliothek ist wunderschön, ganz neu und super ausgestattet. Einziger Nachteil daran: Dieses Schmuckstück ist beliebt, sodass es manchmal recht voll in der Bibliothek ist.

Heidelberg

Die Stadt selber bietet dir noch viele andere schöne Ecken und ist nicht umsonst Deutschlands Touri-Stadt schlechthin. Durch die überschaubare Größe ist man bequem überall, gleichzeitig gibt es alles, was das Herz begehrt. Vor allem aber auch viele Orte wie den Marstall (mehrfach als Deutschlands Beste Mensa ausgezeichnet), die ideal auf Studierende ausgerichtet sind.

— „Die Stadt selbst war für mich ein wichtiger Grund nach Heidelberg zu gehen.“

Man kann sich tagsüber einen faulen Tag auf der Neckarwiese gönnen, nachts alle Kneipen der Unteren Straße aufsuchen  oder in einem Restaurant an der alten Brücke schlemmen. In der typischen Studentenstadt gibt es auf jeden Fall genug zu erleben. Ausführlichere Infos von uns zu Heidelberg findest du hier.

— „Schöne Stadt – Studentenflair pur. Hab es bisher nie bereut“

Wenn dir Fach und Stadt gefällt, wirst du nicht der /die Erste sein, die /der ihr/sein Herz in Heidelberg verloren hat.

Abschluss und dann? Berufsaussichten.

Viele fragen sich, was man dann mit dem Abschluss machen kann. Das ist eine wichtige aber auch schwere, weil sehr allgemeine Frage. Die korrekte Antwort wäre: Sehr viel. Das reicht einem leider meist nicht, oft auch nicht den Eltern.
Tatsächlich macht der Großteil nach erfolgreichem Abschluss erst mal einen Master. Nicht sehr viele steigen nach dem Bachelor in den Beruf ein.

Der Bachelor in Heidelberg ist ein inhaltlich sehr breit ausgelegter VWL-Studiengang. Wir finden das gut, weil so hat man die Möglichkeit seine Stärken und Vorlieben besser kennen zu lernen. Im Gegensatz zu beispielsweise einem Medizinstudium, wo eigentlich klar ist, dass jeder im Anschluss Arzt oder Ärztin wird, gibt es so eine klare Vorgabe bei dem VWL-Studiengang nicht.

Für die Master-Suche nutzen deshalb viele ihre Erfahrungen aus dem Bachelor und spezialisieren sich auf bestimmte Bereiche. Der Bachelor in Heidelberg gibt einem hierfür sehr gut die Möglichkeit und qualifiziert für die allermeisten VWL-Master in Deutschland (oder Weltweit). Mit dem Bachelor in VWL kann man oft allerdings auch einen Master in benachbarten Disziplinen (BWL, Soziologie, Politik,…) machen, sofern man sich etwas umorientieren will. Auch das kommt vor und ist möglich.

„Einige Kommilitonen von mir haben sich nach dem VWL Bachelor doch  in die BWL Richtung orientiert. Wer’s mag.“

Der Vorteil: Keiner muss von Anfang an wissen was genau er oder sie machen will. Die aller wenigsten wissen das von Beginn an. Hier ist es sehr wichtig, alles erst mal auf einen zukommen zu lassen, im Studium ändert sich eine Menge und das Band möglicher Berufsfelder (bei VWL-Abschluss) ist breit:
Von normalen (oder oft größeren) Firmen, Unternehmensberatungen über Politikberatung, Internationale Organisationen, Regierungsarbeit (Ministerien,…) bis hin zu Banken oder Wirtschaftlichen/Wissenschaftlichen (Forschungs-)Instituten ist eine Vielzahl an Karriere-Wegen denkbar.

Was genau der persönliche Weg wird, darüber muss man sich am Anfang des Studiums keine Gedanken machen auch mit dem Abschluss stehen einem in der Regel noch alle Wege offen. (Auch das Risiko der Arbeitslosigkeit ist hier generell sehr gering.)

Wohnung und Finanzen

Der Wohnungsmarkt in Heidelberg ist meist angespannt. Gerade zum Semesterbeginn gibt es eine rege Nachfrage und die Mieten sind vermutlich leicht höher als im allgemeinen Durchschnitt. Dafür sind viel Stadtteile sehr schön. Gerade Bergheim, die Weststadt oder Neuenheim sind sehr beliebt und hier gibt es wunderschöne Häuser oder Wohnungen in bester Lage. Auch in den anderen Stadtteilen ist man durch ein gutes Netz an öffentlichem Verkehr oder mit dem Fahrrad innerhalb von 15min an den wichtigen Orten. Wenn man nicht direkt bei der ersten Besichtigung eine Zusage bekommt, sollte man nicht verzweifeln. Auch das Studierendenwerk bietet guten und günstigen Wohnraum an. Hier sollte man sich allerdings früh bewerben (gerne auch bevor man die Zulassung der Uni bekommen hat). Die meisten Leute suchen oder bieten über WG-gesucht ein Zimmer an.

„Am Anfang habe ich nicht  ideal gewohnt. Wenn man aber erstmal in Heidelberg ist bekommt man viel mit und findet leicht was besseres. Zum 2. Semester bin ich umgezogen und jetzt sehr zufrieden.“

Trotz dessen, dass es mittlerweile und glücklicherweise keine Studiengebühren mehr in Baden-Württemberg gibt, lebt es sich als Studierender nicht umsonst. Wenn die Eltern einen nicht ausreichend untersützen können, lohnt es einen Antrag auf Bafög beim Studierendenwerk zu stellen oder mit einem Berater über einen Studienkredit zu sprechen. Die Seite vom Studierendenwerk informiert hierzu recht ausfürlich. Klassischerweise bietet es sich natürlich auch an arbeiten zu gehen. In der Hauptstraße findet man immer wieder Geschäfte die Mitarbeiter (Teilzeit, Aushilfe,…) suchen. Genauso lohnt es sich, am Institut oder in den Mensen die Augen offen zu halten ob hier über Aushänge oder im Internet Studentische Hilfskräfte gesucht werden.

Noch Fragen?

Selten ist es möglich alle Fragen zufriedenstellend zu beantworten. Zögert deshalb nicht uns zu kontaktieren sofern ihr noch Fragen habt. Wir freuen uns auch sehr über Anregungen was in dieser Erklärung noch fehlt, was missverständlich ist oder worüber ihr gerne mehr erfahren würdet. Auf Zeit Online gibt es außerdem eine nette Zusammenstellung von Antworten von Studierenden und einer Professorin aus Heidelberg zu Fragen rund um das Studium. Für Studieninteressierte sehr lesenswert. Vielleicht auf Bald in Heidelberg!